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Workshops zu KI in der Wissensarbeit (KIWI): Einsatzmöglichkeiten, Auswirkungen und Handlungsfelder

Veröffentlicht am 07. Feb 2022

Wie wird KI in der Arbeitswelt von heute eingesetzt? Und was können wir daraus für die Zukunft lernen? Die Workshops des KIWI-Projekts sollen die Einsatzmöglichkeiten und Auswirkungen von KI in der Wissensarbeit untersuchen und Handlungsfelder für eine beschäftigtenorientierte Gestaltung entwickeln.

KI-Lösungen kommen nicht nur in der Produktion, sondern zunehmend auch in Bereichen der Wissensarbeit zum Einsatz. Welche Ziele werden dabei verfolgt? Welche Veränderungen nehmen Wissensarbeiter*innen im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI-Systemen wahr? Und welche Herausforderungen und Erfolgsbedingungen gibt es beim Einsatz von KI in der Wissensarbeit? Das Projekt „Künstliche Intelligenz und Wissensarbeit – Implikationen, Möglichkeiten und Risiken” (KIWI) untersucht den Einsatz von KI am Arbeitsplatz von Wissensarbeiter*innen etwa in Bibliotheken, in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften oder auch im Kundendienst.

Das von der Abteilung Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft geförderte sozialwissenschaftliche Forschungsprojekt des Alexander von Humboldt Instituts für Internet & Gesellschaft (HIIG) reflektiert den Umstand, dass zu den konkreten betrieblichen Auswirkungen von KI-Systemen derzeit kaum gesicherte Erkenntnisse vorliegen. Seit Mai 2019 fragt das KIWI-Projekt deshalb danach, mit welchen Zielen und Strategien KI an Wissensarbeitsplätzen eingesetzt wird. Im Rahmen von Fallstudien beleuchtet das Projekt, welche Veränderungen von den Beschäftigten wahrgenommen werden und welche Handlungsmöglichkeiten sich für die betriebliche Mitbestimmung ergeben. Methodisch zeichnet sich das Projekt durch einen empirisch qualitativen Mixed-Method-Ansatz aus. So werden über die Automatisierung einzelner Tätigkeiten hinausgehende Auswirkungen in den Unternehmen ebenfalls in den Blick genommen. Die Veränderung von Arbeitsabläufen und die Wahrnehmung dieser durch Belegschaft, Unternehmensleitung und Mitbestimmungsakteur*innen werden etwa mithilfe von Interviews beleuchtet.

Die ersten Forschungsergebnisse des KIWI-Projekts wurden im BMAS-Sammelband zur EU-Ratspräsidentschaft im Sommer 2020 publiziert. Die konkreten betrieblichen Beispiele stellte das Forscher*innenteam 2021 in seinen wissenschaftlichen Publikationen detailliert vor, etwa im Beitrag „Künstliche Intelligenz und die Zukunft von Arbeit“. Dem Beitrag zufolge kann der Einsatz von KI vier unterschiedliche Typen von Auswirkungen auf Arbeit haben. Diese Auswirkungen bezeichnen die Forscher*innen als Ersatz, Entlastung, Einschränkung sowie als Entstehung neuer, maschinell ausgeführter Arbeit. Weitere Publikationen zu den Ergebnissen aus den durchgeführten Fallstudien sowie den Interviews mit Mitbestimmungsakteur*innen sind in Arbeit.

Anfang 2022 werden die Erkenntnisse im Rahmen von drei Workshops zusammengeführt. Gemeinsam mit den Expert*innen aus der betrieblichen Praxis soll während der Workshops ein Handbuch mit praxisnahen Empfehlungen zur Einführung von KI-Anwendungen entstehen, das Betriebe und betriebliche Interessenvertretungen in Zukunft konkret unterstützen soll.

Der erste Workshop fand am 25. Januar 2022 in Kooperation mit der IG Metall statt und richtete sich an betriebliche Interessenvertreter*innen. Der zweite Workshop wird am 10. Februar in Zusammenarbeit mit SpreeHub organisiert und richtet sich an Manager*innen und Unternehmensvertreter*innen. Der dritte Workshop richtet sich ebenfalls an Manager*innen und Unternehmensvertreter*innen und wird am 2. März in Kooperation mit dem Digital Urban Center for Aging & Health durchgeführt.