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Effektive Nutzung und gesteigerte Arbeitszufriedenheit – MenschKI! erforscht GKI-basierte Systeme

Veröffentlicht am 23. Mai 2025

Generative KI (kurz: GKI) verspricht vielfältige Produktivitätssteigerungen. Doch eine wirksame KI-Nutzung im Arbeitsalltag entsteht nicht auf Knopfdruck. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) untersuchen in Unternehmen, wie effektives Zusammenwirken von Mensch und Technologie gelingt. Der Fokus liegt auf den Lernprozessen der Beschäftigten im Umgang mit KI und der entsprechenden Gestaltung der Technologie. Das Projekt MenschKI! wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert.

Texte erstellen, Wissen zusammenfassen, Bilder und Videos generieren oder den Code für Software schreiben: Diese Aufgaben können Anwendungen generativer KI übernehmen. Mehrere Studien zeigen auf, welche Potenziale KI für Produktivitätssteigerungen in Unternehmen und Organisationen hat. Aber: Produktivität steigert sich mit dem KI-Einsatz nicht auf Knopfdruck. Klar ist, dass menschliche Arbeit die Grundlage aller KI-Anwendungen ist. Noch offen ist derzeit aber, wie KI im Einzelnen gestaltet und eingesetzt werden sollte, damit Beschäftigte und die KI-Technologien im Arbeitsalltag gut, d. h. effektiv und produktiv zusammenwirken können. 

Wie es Unternehmen und Beschäftigten gelingt, den KI-Einsatz so zu gestalten, dass die Technologie wirksam genutzt werden kann, untersuchen die Forschenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) seit Anfang 2025 im Projekt MenschKI!. Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts steht das effektive Zusammenwirken von Mensch und Technologie. Erforscht wird, wie Lernprozesse der Beschäftigten im Umgang mit der Technologie und die sozio-technische Gestaltung des GKI-Systems optimal aufeinander abstimmt werden können. Personalisiertes Lernen sowie der Arbeitskontext der Beschäftigten, ihre Bedarfe und Fähigkeiten spielen dabei eine zentrale Rolle. 

Große Unterschiede bei der Nutzung von KI

„Für eine effektive Nutzung generativer KI besteht die Notwendigkeit des Lernens und der wechselseitigen Anpassung von Beschäftigten und generativer KI“, so Professor Alexander Mädche vom KIT. In Unternehmen gebe es große Unterschiede hinsichtlich Einstellung, Wissen und Fähigkeiten im Umgang mit GKI-Systemen. Ein Fokus des Projekts liegt daher darauf, wie Mitarbeitende lernen können, die Möglichkeiten und Funktionen von GKI-Anwendungen effektiv zu nutzen, die Interaktion mit der Technologie zu verbessern und so von dieser zu profitieren.

Zusammen mit den Unternehmen Allianz Kunde und Markt GmbH, die EnBW Energie Baden-Württemberg AG und der hsag Heidelberger Service AG werden aktuelle Anwendungsfälle generativer KI identifiziert und deren Gestaltung wissenschaftlich begleitet. Beispiele hierfür sind automatisierte Zusammenfassungen von Kundengesprächen im Call Center oder der Zugang zu Wissen für Beschäftigte im Außendienst.

Tests in einem der weltweit größten Experimentallabore

Ob die Beschäftigten die GKI-Anwendung effektiv in ihre Arbeit integrieren können und wo die Bedarfe und Fähigkeiten der Beschäftigten noch stärker berücksichtigt werden müssen, sollen Interviews, Befragungen, Gruppendiskussionen und Analysen zum Nutzungsverhalten der KI aus den drei Praxisunternehmen zeigen. Diese sollen Aufschluss über die Effekte der KI auf die Beschäftigten liefern und Anhaltspunkte für die weitere Gestaltung von Lernprozessen und KI-Systemen geben.

Um noch besser zu verstehen, wann die Nutzung von KI zu Be- oder Entlastung führt, plant das KIT darüber hinaus Untersuchungen im Karlsruher Decision & Design Lab – einem der weltweit größten Experimentallabore. Untersucht werden sollen dort auch für Nutzer*innen teilweise unbewusste bzw. psychische Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz.

Open-Source-Werkzeuge für alle

Ziel des Projekts ist es, aus den Fallstudien auch für andere Unternehmen nutzbare Lösungen und Werkzeuge zu entwickeln. Durch spezielle Lernmethoden, Leitfäden sowie digitale Werkzeuge sollen Beschäftigte dabei unterstützt werden, KI im Arbeitsalltag zu integrieren und effektiv zu nutzen. Die neuen Tools und Konzepte sollen frei verfügbar und für alle Unternehmen abrufbar sein.

Begleitet wird MenschKI! vom Projektpartner Usability in Germany (UIG e.V.). Der Verein setzt sich dafür ein, nutzerfreundliche digitale Produkte und Dienstleistungen in Firmen zu entwickeln.

Laufzeit des Projekts MenschKI!, das vom BMAS mit 1,67 Millionen Euro gefördert wird, ist bis 2027.