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Phase 2 im Projekt KI-ULTRA: Unternehmenslabore erproben Bedingungen erfolgreicher KI-Einführung

Veröffentlicht am 29. Nov 2021

Welche Rahmenbedingungen, Vorgehensweisen und Werkzeuge sind für einen erfolgreichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen erforderlich? Dieser Frage geht das Projekt „KI-ULTRA“ nach, das die Erfolgsbedingungen der Einführung von KI-Anwendungen in Organisationen analysiert.

In Phase 2 des Projekts erproben 30 Organisationen vom Start-up mit vier Mitarbeiter*innen bis zum DAX-Konzern die Einführung konkreter KI-Anwendungen in sogenannten Unternehmenslaboren. Dabei werden sie von Wissenschaftler*innen des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und des Instituts für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart begleitet. Auf Basis der im Einführungsprozess gewonnenen Erkenntnisse werden praxisnahe Handlungsleitlinien für die Durchführung von Transformationsprojekten entwickelt. Bis Mai 2022 soll außerdem gemeinsam ein „Evaluation Toolkit“ erarbeitet werden, das den Transformationsbedarf und den Implementierungserfolg messbar macht. Handlungsleitlinien und Evaluation Toolkit sollen im Anschluss anderen Organisationen zur Verfügung gestellt werden.

Unterschiedliche Unternehmen, vielfältige Anwendungsfälle

Die Anwendungsfälle sind dabei genauso vielfältig wie die Unternehmen und die Branchen, zu denen diese gehören. Das ist ein wichtiger Erfolgsfaktor im Projekt, weil die gesammelten Erkenntnisse dadurch viele verschiedene Bedarfe abbilden. Derzeit erarbeitet etwa das auf die Entwicklung und den Bau von Sondermaschinen spezialisierte Unternehmen Wichelhaus & Co eine Software, mit der Fertigungs- und Wartungsprozesse analysiert und optimiert werden können. Ziel ist die Automatisierung von Prozessen für maximale Effizienz und Wirtschaftlichkeit in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen.

Ein zweites Beispiel ist das auf internationale qualitative Forschung ausgerichtete Marktforschungsinstitut Séissmo Markt und Forschung, das Künstliche Intelligenz nutzt, um Tiefeninterviews aber auch Diskussionen und Diskurse im Internet zu verarbeiten und zu analysieren. So können die Forscher*innen mit sozialwissenschaftlichem Hintergrund große Textmengen in kurzer Zeit auswerten.

Aus konkreten Fällen übergreifende Themen ableiten

Angesichts der großen Vielfalt an kooperierenden Unternehmen konzentrierte sich das Forschungsteam zunächst auf die Frage, welche Unternehmensbereiche unabhängig von Faktoren wie Unternehmensgröße und Branche bei der Einführung von KI-Anwendungen einbezogen und welche strukturellen Fragen berücksichtigt werden müssen. Vier Themen sind nach Auffassung der Forscher*innen für alle Organisationen relevant:

  • Qualifizierung und Kompetenzmanagement
  • Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung
  • Partizipation und Führung
  • Rechtsrahmen und ethisch-soziale Werte

Wirtschaftlichkeit ist nur ein Kriterium

Ziel des Projekts KI-Ultra ist dabei stets, die organisatorischen, strukturellen, kulturellen und kommunikativen Transformationsprozesse nicht nur in ökonomischer Hinsicht zu betrachten, sondern zugleich auch eine menschenzentrierte Veränderung der Arbeitswelt im Sinne der Beschäftigten zu gewährleisten.

Das Projekt wird vom KI-Observatorium seit März 2021 für einen Zeitraum von drei Jahren gefördert.